Sonntag, 05. September / Nachmittag / kühl, der Regen endet und der Himmel klart auf |
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Mit dem Blick einer Frau, die es gewohnt ist, Männer zu durchschauen, betrachtet Jelena den Rotgekleideten. Er wirkt abgelenkt, so als würde irgendetwas seine Aufmerksamkeit mit aller Macht aus dem Gespräch und hin zu etwas völlig anderem ziehen. Etwas, was ihm wohl die Sonne aus dem Arsch scheinen lässt, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Der abwesende, verärgerte Ausdruck verschwindet jedoch schnell wieder und Lex grinst breit wie immer. "A wide influence?" Skeptisch zieht Jelena eine Augenbraue hoch. "I'm flattered, but that's definetly too much honour. The Medea Inc. is a quite new company and our influence isn't really that wide. But you can bet that this is about to change soon." Sie beugt sich über den Tisch, sodass sie ihm von nahem in die Augen schauen kann. "Well, and you want us to be allies? I understand why YOU might interested in being OUR allie, but please Mister, give me one reason why WE should be interested in YOU.*" Und mit diesen Worten schickt sie ihm ihren herausfordernsten Blick.
(*"Einen großen Einfluss? Ich bin geschmeichelt, aber das ist definitiv zu viel der Ehre. Die Medea Inc. ist eine recht neue Firma und unser Einfluss ist nicht wirklich so groß. Doch du kannst drauf wetten, dass sich das bald ändern wird. Nun, und du willst, dass wir Verbündete werden? Ich verstehe, warum DU daran interessiert sein könntest UNSER Verbündeter zu sein, aber bitte Mister, gib mir einen Grund warum WIR an DIR interessiert sein sollten.")
- I will always be loud and never shut up!
- Der Rabe...
"The fact, that I crept in that secret society without being a member of this, and never joining it, should be reason enough."* Abermals schaut er ihr tief in die Augen, diesmal nur ohne Grinsen. Mittlerweile ist auch seine Coke leer. Eine Geste mit der Linken gibt dem Barmann zu verstehen, herzukommen. Was er, obwohl es in diesem Lokal eigentlich nicht so gehandhabt wird, dann auch tut, nur um eine Bestellung aufzunehmen.
"The same one more time. For both of us."** Ganz nebensächlich fließen diese Worte aus seinem Mund und er drückt ihm die leere Flasche in die Hand.
"So, Jelena, what do you think?"***
*Die Tatsache, dass ich mich in diese Geheimorganisation eingeschlichen habe, ohne Mitglied zu sein, und ihr niemals beizutreten, sollte Grund genug sein, oder?
** Einmal das Gleiche. Für uns beide.
*** Also, Jelena, was denkst du?
Our story hasn't been written yet. And every villain is only as great as his hero. You see that all relies on you saving us from a coming Apokolips.
Die Hexe nickt langsam. Sie gibt es nicht gerne zu, doch der Kerl hat nicht ganz Unrecht. Er ist kräftig, er kann tatsächlich unauffällig sein, wenn er will (das hat er im Mahnmal bewiesen), und er ist verdammt gut informiert, denn etwas über die Medea herauszufinden, geschweige denn über DIE, ist nicht einfach. Vor allem jedoch ist sie neugierig: Der Amerikaner scheint einer Spezies anzugehören, die sich bisher entweder gut versteckt hat oder grade neu entstanden ist. Sein Wesen und seine Fähigkeiten sind vollkommen unbekannt, er stellt eine neue Variable in der großen Gleichung der Kryptoiden dar, und Jelena wäre einfach nur unsagbar dumm, wenn sie die Gelegenheit verstreichen lassen würde, hier den Fuß in die Tür zu kriegen.
Allerdings bleibt sie skeptisch. Der Typ ist sich seiner selbst sehr sicher, zu sicher, um genau zu sein. Denn auch wenn er offenbar einiges auf dem Kasten hat: In der Szene, in der er sich genau wie sie bewegt, bedeutet Hochmut früher oder später den Niedergang. In Jelenas Augen ist der Typ vor ihr ein Psychopath, der aufgrund seines Mangels an Feingefühl glaubt, er wäre unbesiegbar und keiner könne ihm etwas. So jemand fliegt früher oder später gewaltig auf die Schnauze, und was noch wichtiger ist: So jemand ist nicht teamfähig. Ein schwerwiegendes Argument, dass dagegen spricht, mit ihm zusammen zu arbeiten. Eine Zeit lang wägt die Kurzhaarige die Pros und Contras ab, dann wendet sie sich an ihr Gegenüber.
"We're not at war right now, so allies are not exactly what we are looking for. But we can definetly use experts to work with. We..." Kurz sucht sie nach den richtigen Worten. "We are kind of an agency, you know? We get asked by influential persons to take care of delicate affairs and we pay people like you to handle these affairs. If this is your kind of work, you can become a freelance collaborator. You give us your number and addresse, and we contact you if we have a job for you. The only two conditions: You have to be disreet. You can't just walk around dragging attention when you're working with us. And you gotta respect these rules." Schnell zieht Jelena eine ihrer Karten hervor sowie einen Stift und schreibt eine englische Übersetzung der zehn Regeln auf die Rückseite. Dann schiebt sie die Karte zu ihrem neuen Bekannten rüber. "Here they are. What do you say?*"
(*"Wir sind im Moment nicht im Krieg, deshalb sind Verbündete (bzw. Alliierte, Wortspiel mit 'Krieg') nicht wirklich das wonach wir suchen. Aber wir können definitiv Experten gebrauchen, mit denen wir arbeiten können. Wir... wir sind sowas wie eine Agentur, weißt du? Wir werden von einflussreichen Personen gefragt, ob wir uns für sie um heikle Angelegenheiten kümmern und wir bezahlen Leute wie dich um diese Angelegenheite zu erledigen. Wenn das deine Art von Arbeit ist, kannt du ein freier Mitarbeiter werden. Du gibst uns deine Nummer und Adresse und wir kontaktieren dich wenn wir einen Job für dich haben. Die einzigen zwei Bedingungen: Du musst diskret sein. Du kannst nicht einfach rumlaufen und Aufmerksamkeit auf dich ziehen, wenn du für uns arbeitest. Und du must diese Regeln respektieren. Hier sind sie. Was sagst du?")
- I will always be loud and never shut up!
- Der Rabe...
Die Karte in seiner Hand halten, setzt er ein wohlwollendes Lächeln auf und schaut zu Jelena herüber. "Shall I tell you something? Du brauchtest nicht zu übersetzen. Ich kann deutsch"* Sein amerkinaschier Akzent war gut herauszuhören. In einer seiner Manteltaschen verschwindet die Karte. "In Bezug auf die Regeln. Das wird sich mit Sicherheit machen lassen. Ich werde dann in deinem Büro vorbeikommen, um alles weitere zu klären." Er nimmt den letzten Schluck seiner Coke und steht auf.
"Ah. Und noch etwas. I still can't speak german. Or even understand. You understand what I mean?"**
Alexander reicht ihr seine Hand zum Abschied. "Ma'am? Good evening."***
Dann verlässt er die Bar durch den Haupteingang und verschwindet in der Nacht Berlins.
* Soll ich dir etwas sagen?
** ich kann kein Deutsch sprechen, geschweige denn es verstehen. Du verstehst was ich meine?
*** Madam? Guten Abend.
Our story hasn't been written yet. And every villain is only as great as his hero. You see that all relies on you saving us from a coming Apokolips.
Jelenas Gesicht nimmt einen wissenden Ausdruck an, der fast schon amüsiert wirkt. °Gar nicht so übel°, denkt sie sich, °clevere Form des Understatement...° Um ihrem Gegenüber zu verstehen zu geben, dass sie verstanden hat, nickt sie ihm zu. "Of course, Lex. You don't speak a word of German", bestätigt sie ihm. "I am glad to hear you are fine with the rules, and I am happy to welcome you as a new employee of the Medea Incorporated. Our addresse is written on the back of the card, come see us when you're ready." Dieses Mal ergreift sie direkt seine Hand und schaut ihm in die Augen, während sie sie schüttelt. "Good evening, Lex."
Nachdem der Amerikaner das Lokal verlassen hat, schaut die Hexe ihm noch eine Zeit lang nach. Sie überlegt sich ernsthaft, ob es eine gute Idee war, ihn einzustellen. Er ist ein Psychopath, ein Einzelkämpfer und steht auf Aufmerksamkeit. Man muss kein Genie sein, um das zu erkennen, und man muss kein meisterhafter Stratege sein, um zu wissen, dass das sehr gefährlich für die Firma werden kann. Jelena hofft einfach, dass es weniger gefährlich ist, ihn zum Freund zu haben als zum Feind. °Hoffen wir, dass du dich damit nicht vertan hast.° In einem Zug trinkt die Kurzhaarige ihr Ginger Ale leer, schultert ihren Rucksack und tritt durch die Tür der Bar nach draußen. Zu Hause wartet noch genug Arbeit auf sie.
(*"Natürlich Lex. Du sprichst nicht ein Wort Deutsch. Ich bin froh, dass du mit den Regeln einverstanden bist, und ich bin erfreut, dich als neuen Mitarbeiter der Medea Incorporated zu begrüßen. Unsere Adresse steht auf der Rückseite der Karte, komm vorbei wenn du bereit bist. Guten Abend, Alexander.")
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